Stadt-Wimmelbild erstellen: Voraussetzungen und Arbeitsschritte

Erfolgreiche Stadtansicht

Stadt-Wimmelbild von Oldenburg findet Platz im Stadtmuseum
Stadt-Wimmelbild von Oldenburg findet Platz im Stadtmuseum

Dieses Wimmelbild der Stadt Oldenburg entstand 2015 im Auftrag des Oldenburger Stadtmuseums. Das Werk war Blickfang einer Ausstellung des Künstlers im gleichen Haus, zahlreiche Poster wurden verkauft und die NWZ als Regionalzeitung druckte das Motiv als Doppelseite.

Warum aber fand diese Arbeit auf Anhieb so große positive Resonanz in der Stadt?

Beschränkung auf das Wesentliche

Der Illustrator Hannes Mercker zeigt auf Details seines Stadt-Wimmelbildes
Lustige Details im Wimmelbild

Zunächst: Ein Stadt-Wimmelbild ist kein Foto. Bei einer Stadt mit über 160.000 Einwohnern bedeutet das einen Zwang zur Vereinfachung. Nur die wichtigsten Gebäude und Örtlichkeiten finden den Weg ins Bild. Diese notwendige Beschränkung auf das Wesentliche ist eine der Stärken dieser Darstellungsform. Man sieht, was man kennt und wiedererkennt. Unwichtige Straßen und Bereiche verschwinden und werden auch nicht vermisst. Damit aber alles Wichtige gut sichtbar bleibt, erscheinen die Häuser wie an einem Berghang angeordnet, der Betrachter schaut von schräg oben auf die Stadt. Außerdem arbeitet der Illustrator mit nur geringer perspektivischen Verkleinerung, so wird eine Hervorhebung durch Größe vermieden und die Gleichwertigkeit betont.

Lustige Stadt-Szenen

Was aber kein Foto oder Stadtplan zu leisten vermag: Das Stadt-Wimmelbild lebt natürlich von den vielen kleinen Szenen, die der Cartoonist und Illustrator Hannes Mercker liebevoll eingearbeitet hat. Hier weiß der Einheimische sofort,  was dargestellt oder auf was angespielt werden soll.

Doch nicht alles benötigt Vorkenntnisse, oft sind die lustigen Szenen selbstredend. Auch ein ortsfremder Betrachter sollte auf seine Kosten kommen.

Voraussetzungen für ein Stadt-Wimmelbild

Voraussetzung für das Gelingen einer Stadtansicht ist eine umfassende und sorgfältige Recherche im Vorfeld. Nur so erzielt der Illustrator ein Ergebnis, das einerseits den Betrachter neugierig macht, gleichzeitig aber auch Erkennen und Wiedererkennen ermöglicht.

Mercker hatte als Sohn der Stadt Oldenburg natürlich einen Heimvorteil. Er kennt die Stadt und ihre Geschichte, er weiß um die kleinen und großen Querelen und Geschichten, die die Tagespolitik bestimmten.

Aber: Man muss in einer Stadt nicht leben, um sie porträtieren zu können. Inzwischen hat Mercker auch Wimmelbilder von anderen Städten erfolgreich angefertigt. Wichtig für das Gelingen eines solchen Projektes ist dem Illustrator neben seiner eigenen Vorbereitung ein guter Informationsaustausch mit dem ortskundigen Auftraggeber.